Tetraplegie

Bei einer Lähmung in Folge einer Halswirbelsäulenverletzung spricht man von einer Tetraplegie (von griechisch: tetra = vier; Plegie bedeutet Lähmung der Muskulatur) Die Tetraplegie ist eine Form der Querschnittlähmung, bei der alle vier Gliedmaßen, also Beine und Arme von der Lähmung betroffen sind.

Je nach dem welcher Halswirbel verletzt wurde ist der Ausfall der Armmuskulatur mehr oder weniger stark ausgeprägt. Ab einer Bruchhöhe des 5. Halswirbels (C5) sind z.B. die Armbeuger (Bizeps) noch funktionsfähig. Die Armstrecker (Trizeps) sind erst bei einem Bruch unterhalb des 6. Halswirbels (C6) aktiviert. Rumpf- und Beinmuskulatur fehlen auf jeden Fall komplett.
Allen Tetraplegikern ist gemein, dass sie entweder keine oder nur eingeschränkte Fingerfunktion haben.

Zusätzlich ist auch das vegetative Nervensystem durch eine Verletzung im Halswirbelbereich nur noch eingeschränkt funktionsfähig. Dies hat zur Folge dass sich der Puls nur noch knapp über 100 Schläge pro Minute erhöht. Im Normalfall reagiert der Körper auf Belastung durch Erhöhung der Herzfrequenz, auf ca. 180-200 Schläge pro Minute, um den erhöten Sauerstoffbedarf des Körpers zu decken. Schwitzen ist auch nicht mehr möglich. Dies kann natürlich unter großer Belastung bei hohen Temperaturen schnell gefährlich werden wenn man sich nicht regelmäßig abkühlt.

Auf Grund dieser Einschränkungen starten Tetraplegiker in der Klasse H1 beim Handbiken. In der Klasse H2 fahren Paraplegiker (die Verletzung der Wirbelsäule liegt im Brust- oder Lendenwirbelbereich) mit eigeschränkter Rumpfmuskulatur und in der Klasse H3 starten Paraplegiker mit Rumpfmuskulatur und Amputierte. Die Klasseneinteilung ist nötig um eine gewissen Chancengleicheit zu gewährleisten